Wirkstoffe
Baldrian
Valeriana officinalis ist eine aufrechte Pflanze mit weißlich-rosafarbenen Blütendolden. Die Pflanze wirkt beruhigend, angst- und spannungslösend und findet daher unter anderem Anwendung bei Schlafstörungen, nervösen Unruhezuständen, Anspannung, Konzentrationsstörungen, funktionellen somatischen Beschwerden und Bauchkrämpfen.
Weitere Namen von Baldrian
Valeriana (officinalis), Arzneibaldrian, Katzenwurzel, Katzenkraut, Hexenkraut, Augenkraut, Pestwurz
Wichtige Inhaltsstoffe von Baldrian
Ätherische Öle (Mono- und Sesquiterpene), Valepotriate (u.a. Valtrat), Isovaleriansäure, Flavonoide, Alkaloide, Lignane
Aussehen von Baldrian
Der Arzneibaldrian ist eine aufrechte, kaum verzweigte, bis zu eineinhalb Meter hohe Pflanze. Der gerade Stängel ist gerillt. Die länglichen, gefiederten Blätter sitzen gegenständig an den vom Stängel abgehenden Blattstielen und sind leicht behaart. Im Frühsommer bildet Valeriana weißliche bis rosafarbene, verzweigte Trugdolden an der Spitze des Stängels, die aus vielen kleinen länglichen Blütentrichtern bestehen. Aus ihnen bilden sich nach der Bestäubung Samen mit kleinen Flugschirmchen, die für die lokale Ausbreitung der Pflanze sorgen. Valeriana verströmt einen für Menschen unangenehmen Geruch. Katzen dagegen finden den Duft oftmals anziehend, was dem Baldrian die Volksnamen Katzenkraut und -wurzel eingebracht hat.
Verbreitung des Baldrian
Das Verbreitungsgebiet des Baldrians erstreckt sich von Europa über Teile Russlands bis nach Nordostasien. Die Pflanze bevorzugt feuchte, sonnige bis halbschattige Standorte und ist daher in Wälder, Gräben, Wiesen und entlang von Gewässern bis 2000 Meter Höhe anzutreffen.
Heilkraft und Anwendung vom Baldrian in der Naturheilkunde
Viele der Inhaltsstoffe des Baldrians erhöhen die Konzentration hemmender Botenstoffe im zentralen Nervensystem. Die Pflanze wirkt dadurch beruhigend (sedativ), angst- und spannungslösend. Valeriana wird daher unter anderem eingesetzt bei
- Schlafstörungen
- nervösen Unruhezuständen, oft mit Bewegungsdrang
- Anspannung
- Konzentrationsstörungen
- unktionellen somatischen Beschwerden (Reizmagen, Reizdarm, …)
- Bauchkrämpfen
Interessante Fakten zum Baldrian
In allen Epochen glaubten Menschen daran, dass es ein Allheilmittel für alle Krankheiten und Gebrechen der Menschheit geben müsse. Welche Substanz dieses – auch nach der griechischen Göttin Panakeia (Tochter des Asklepios) als Panazee bezeichnete – Wundermittel sein sollte, änderte sich immer wieder im Laufe der Geschichte.
Die alten Griechen und viele weitere Epochen glaubten an das „Theriak“. Diese Mischung unterschiedlicher Substanzen sollte alles und jeden heilen können und Abhilfe bei allen gesundheitlichen Problemen schaffen. Eine der ersten Erwähnungen des Compositums findet sich bei dem griechischen Arzt Galen.
Bereits einige hundert Jahre vorher soll Mithridates von Pontus, Herrscher des Königreichs Pontus in Kleinasien, die Substanz eingesetzt haben, um sich selbst vor Vergiftungen zu schützen. Die genaue Zusammensetzung änderte sich im Laufe der Zeit immer wieder. Anfangs bestand Theriak vor allem aus Gewürzen wie Zimt, Kümmel, Anis oder Kadamon sowie tierische Zutaten, später kamen Pflanzen (u.a. Baldrian) hinzu und ersetzten zunehmend die tierischen Ingredienzien. Seinen absoluten Heilungsanspruch konnte der Theriak zwar in der Regel nicht erfüllen, aber die Herstellung und Vermarktung der Arznei war ein großes Geschäft – besonders als man begann der Mixtur Opium beizusetzen.
Durch die Kombination aus beruhigendem, angstlösendem Baldrian und schmerzstillenden Opiaten mag einem Theriak -zumindest kurzfristig – durchaus wie ein Wunder vorgekommen sein. Opiumhaltiger Theriak verschwand mit der zunehmenden Regulation von Opiumverkauf im 20. Jahrhundert mehr und mehr. Kräutermischungen in der Tradition des Theriaks sind aber noch heute auf dem Markt (z.B. als Schwedenkräuter mit Theriak venezian).
Eine weitere Eigenschaft, die dem Baldrian zugesprochen wird, ist der Schutz vor Hexen, böser Zauberei und anderen bösen Mächten. Darauf weisen auch Volksweisheiten wie „Baldrian, Dost und Dill, – kann die Hex nicht, wie sie will“ hin. Daher waren Baldrianzweige in Haus und Hof oder kleine Sträußchen, die man mit sich tragen konnte, viele Jahrhunderte lang ganz selbstverständlich. Auch in die Kräuterbuschen, die anlässlich des katholischen Kirchenfestes Mariä Himmelfahrt gebunden werden, ist Baldrian neben anderen heimischen Heilpflanzen wie Arnika, Kamille, Johanniskraut, Liebstöckel, Pfefferminze, Schafgarbe oder Goldrute oft essentieller Bestandteil. Der Buschen wird nach der Segnung zum Schutz des Hauses und als Dank für die Heilkraft der Pflanzen zuhause aufgehangen.
Bereits einige hundert Jahre vorher soll Mithridates von Pontus, Herrscher des Königreichs Pontus in Kleinasien, die Substanz eingesetzt haben, um sich selbst vor Vergiftungen zu schützen. Die genaue Zusammensetzung änderte sich im Laufe der Zeit immer wieder. Anfangs bestand Theriak vor allem aus Gewürzen wie Zimt, Kümmel, Anis oder Kadamon sowie tierische Zutaten, später kamen Pflanzen (u.a. Baldrian) hinzu und ersetzten zunehmend die tierischen Ingredienzien. Seinen absoluten Heilungsanspruch konnte der Theriak zwar in der Regel nicht erfüllen, aber die Herstellung und Vermarktung der Arznei war ein großes Geschäft – besonders als man begann der Mixtur Opium beizusetzen.
Durch die Kombination aus beruhigendem, angstlösendem Baldrian und schmerzstillenden Opiaten mag einem Theriak -zumindest kurzfristig – durchaus wie ein Wunder vorgekommen sein. Opiumhaltiger Theriak verschwand mit der zunehmenden Regulation von Opiumverkauf im 20. Jahrhundert mehr und mehr. Kräutermischungen in der Tradition des Theriaks sind aber noch heute auf dem Markt (z.B. als Schwedenkräuter mit Theriak venezian).
Eine weitere Eigenschaft, die dem Baldrian zugesprochen wird, ist der Schutz vor Hexen, böser Zauberei und anderen bösen Mächten. Darauf weisen auch Volksweisheiten wie „Baldrian, Dost und Dill, – kann die Hex nicht, wie sie will“ hin. Daher waren Baldrianzweige in Haus und Hof oder kleine Sträußchen, die man mit sich tragen konnte, viele Jahrhunderte lang ganz selbstverständlich. Auch in die Kräuterbuschen, die anlässlich des katholischen Kirchenfestes Mariä Himmelfahrt gebunden werden, ist Baldrian neben anderen heimischen Heilpflanzen wie Arnika, Kamille, Johanniskraut, Liebstöckel, Pfefferminze, Schafgarbe oder Goldrute oft essentieller Bestandteil. Der Buschen wird nach der Segnung zum Schutz des Hauses und als Dank für die Heilkraft der Pflanzen zuhause aufgehangen.