Wirkstoffe
Bilsenkraut
Hyoscyamus ist eine krautige Pflanze mit großen, meist violett-geäderten Blüten aus der Familie der Nachtschattengewächse. Es enthält das Alkaloid Hyoscyamin und wird unter anderem angewandt bei Erregungszuständen, starke Nervosität, ADHS, Schlafstörungen und Bronchospasmen.
Weitere Namen von Bilsenkraut
Hyoscyamus niger, schwarzes Bilsenkraut, Hexenkraut, Schweinebohne, Apollonienkraut
Wichtige Inhaltsstoffe von Bilsenkraut
Alkaloide (u.a. Hyoscyamin), Scopolamin
Aussehen von Bilsenkraut
Das schwarze Bilsenkraut aus der Familie der Nachtschattengewächse ist eine eher kleine, krautige, behaarte Pflanze mit großen, länglichen, grob gezackten Blättern. Es fällt vor allem durch seine großen Blüten auf. Diese öffnen im Hoch- bis Spätsommer ihre großen weißlich-grünen bis hellgelben Blütenblätter, welche in der Regel von dunkelvioletten Äderchen durchzogen sind. Nach der Blütezeit bilden sich an deren Stelle große runde Samenkapseln.
Verbreitung von Bilsenkraut
Hyoscyamus niger ist in ganz Europa verbreitet. Allerdings ist es eine seltene Pflanze, die man nur mit ein bisschen Glück an Schuttplätzen, Wegesrändern oder Brachflächen finden kann– solange der Boden ausreichend stickstoffhaltig ist. Damit gehört es ebenso wie das Schöllkraut zu den Ruderalpflanzen
Heilkraft und Anwendung vom Bilsenkraut in der Naturheilkunde
Hyoscyamus gehört ebenso wie die Tollkirsche, der Stechapfel und die Engelstrompete zu den Nachtschattengewächsen. Alle diese Pflanzen enthalten unter anderem Hyoscyamin, wobei das Bilsenkraut diesem Alkaloid den Namen gegeben hat. Hyoscyamin ist ein enger Verwandter des Atropins. Atropin blockiert im Körper die Wirkung des Parasympathikus – wirkt also vor allem aktivierend auf das Nervensystem, sekretions- und verdauungshemmend. In der Homöopathie wird Hyoscyamus niger nach dem Ähnlichkeitsprinzip unter anderem eingesetzt bei
- Erregungszustände
- Starke Nervosität, Zittern, psychomotorischer Erregung
- ADHS
- Schlafstörungen
- Bronchospasmen (Verkrampfung der Bronchien) und trockener Husten (manchmal wird Hyoscyamus auch als homöopathisches Codein (Opiatderivat, das klassischerweise bei starkem Husten angewandt wird) bezeichnet)
- Störungen beim Wasserlassen oder Stuhlgang
Interessante Fakten zum Bilsenkraut
In der Geschichte erhielt das schwarze Bilsenkraut verschiedenste Namen und Bezeichnungen. Einige beziehen sich auf sein Aussehen, andere auf die Wirkung und Verwendung als Phytotherapeutikum. Zwei dieser Namen sind Hexenkraut und Appolonienkraut. Ersterer bezieht sich auf den Einsatz von Hyoscyamus bei rituellen und okkulten Zeremonien sowie als Inhaltsstoff von Hexen- oder Flugsalben (die die Anwenderin angeblich zum fliegen befähigten). Schwarzes Bilsenkraut wurde zudem auch zur Weissagung und Zukunftsdeutung verwendet. Daher stammt die Benennung nach dem griechischen Gott der Weisheit, des Lichts und der Weissagung: Apollon. Die Orakel im alten Griechenland wurden auch als Priesterinnen des Apoll bezeichnet. Dieser Verwendung zugrunde liegt vermutlich die aktivierende und stimulierende Wirkung von Hyoscyamus auf das zentrale Nervensystem. Es verstärkt das Erleben, kann aber auch in höheren Konzentrationen Angstzustände, psychotische Phasen und Übererregung verursachen – Phänomene, die bei den Zeremonien unter Umständen erwünscht sind.
Auch der griechische Artname Hyoscyamus („hys“ = Schwein, „kyamos“= Bohne), zu Deutsch also Schweinebohne, ist mit der griechischen Mythologie verknüpft. Als Odysseus auf seiner Irrfahrt zur Insel Aeaea kam, auf der die Göttin und Zauberin Kirke (oft auch Circe geschrieben) lebte, nutze diese einen Trank aus Bilsenkraut, um seine Begleiter in Schweine zu verwandeln. Er selbst konnte sich durch das Essen von Knoblauch, den er vom Götterboten Hermes bekommen hatte, vor der Verwandlung retten. Krike wird oft als eine der ersten Femme fatale und Urmutter der Hexerei verstanden. Sie ist eine attraktive Frau und weiß alle Männer, die auf ihre Insel kommen, zu „bezirzen“. Das Bild der unabhängigen und mächtigen Frau bekommt jedoch im Verlauf Risse, als Odysseus Krike nach seinem Triumph über sie zu seiner Geliebten macht und sie sich seinen Wünschen uneingeschränkt beugt.
Auch der griechische Artname Hyoscyamus („hys“ = Schwein, „kyamos“= Bohne), zu Deutsch also Schweinebohne, ist mit der griechischen Mythologie verknüpft. Als Odysseus auf seiner Irrfahrt zur Insel Aeaea kam, auf der die Göttin und Zauberin Kirke (oft auch Circe geschrieben) lebte, nutze diese einen Trank aus Bilsenkraut, um seine Begleiter in Schweine zu verwandeln. Er selbst konnte sich durch das Essen von Knoblauch, den er vom Götterboten Hermes bekommen hatte, vor der Verwandlung retten. Krike wird oft als eine der ersten Femme fatale und Urmutter der Hexerei verstanden. Sie ist eine attraktive Frau und weiß alle Männer, die auf ihre Insel kommen, zu „bezirzen“. Das Bild der unabhängigen und mächtigen Frau bekommt jedoch im Verlauf Risse, als Odysseus Krike nach seinem Triumph über sie zu seiner Geliebten macht und sie sich seinen Wünschen uneingeschränkt beugt.