Wirkstoffe
Löwenzahn
Löwenzahn ist ein Allround-Talent. Neben der Verarbeitung zu Nahrungsmitteln wie Salat, Sirup oder Kaffee ist Taraxacum officinalis auch wegen der enthaltenen pflanzlichen Wirkstoffe als Arznei einsetzbar. Die Pflanze wird angewandt bei Appetitlosigkeit, Störungen von Leber- und Gallenstoffwechsel, Verdauungsstörungen, Harnwegsinfekten, entzündlichen Gelenkerkrankungen, Hauterkrankungen sowie Nieren- und Blasengries.
Weitere Namen vom Löwenzahn
Taraxacum officinalis, Hundeblume, Pusteblume, Kuhblume, Pfaffendistel, Pissblume, Bettsaicherle, Saichbliamle, Seicherwurzel, pissenlit (franz.), Milichstöck, Muichschogga
Wichtige Inhaltsstoffe vom Löwenzahn
Bitterstoffe, Inulin, Gerbstoffe, ätherische Öle, Provitamin A, Vitamin B und C, Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen
Aussehen vom Löwenzahn
Der Löwenzahn ist eine bis zu 50 cm hohe Pflanze mit einem pfahlartigen Wurzelstock. Die Blätter sind rosettenartig um den Hauptstängel gruppiert, länglich und stark gezahnt bis gefiedert. Die Blüten sind intensiv gelb und bilden mit fein gefiederten Blütenblättern kompakte Blütenkörbchen. Die Blüten sitzen jeweils einzeln auf langen, geraden Hohlstängeln. Stiele und Blätter enthalten den weißen, bitter schmeckenden Milchsaft. Im Spätsommer verblühen die gelben Blüten und an ihre Stelle treten kugelförmig angeordnete Samen mit haarigen Flugschirmchen (Pappus).
Verbreitung vom Löwenzahn
Taraxacum officinalis ist auf der ganzen Nordhalbkugel weit verbreitet. In den gemäßigten Klimazonen Asiens, Europas und Südamerikas ist Löwenzahn auf zahlreichen Wiesen, an Wegrändern und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu finden. Da Löwenzahn auch größere Mengen an Nitraten (Stickstoff) im Boden toleriert, trifft man ihn auch auf intensiv genutztem Ackerland an (Indikatorpflanze für stickstoffreiche Böden (Nitrophyt)). Als Ruderalpflanze ist Taraxacum officinals auch in bebauten Gegenden weit verbreitet und wächst in den Zwischenräumen von Pflastersteinen, an Hausmauern, in Mauerritzen sowie auf Randstreifen und Grüninseln.
Heilkraft und Anwendung vom Löwenzahn in der Naturheilkunde
Löwenzahn regt die Verdauung an, wirkt harntreibend, entkrampfend, appetitanregend, entzündungshemmend und fördert die Produktion von Gallenflüssigkeit. Laut einigen Quellen schützt es auch die Leber und reduziert den Schaden durch äußere Noxen (hyperkalorische Ernährung, Medikamente). Daher wird Taraxacum officinale unter anderem angewandt bei
- Appetitlosigkeit
- Störungen von Leber- und Gallenstoffwechsel
- Verdauungsstörungen (Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl, …)
- Magenschmerzen und -entzündung
- Entzündung der ableitenden Harnwege
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
- Hauterkrankungen
- Neigung zu Nieren- oder Blasengries/-steinen
Interessante Fakten zum Löwenzahn
Löwenzahn wird von vielen Menschen als lästiges Unkraut angesehen. Durch seine große Wiederstandfähigkeit wächst er oft dort, wo andere Pflanzen längst die Segel streichen. Spätestens seit dem Intro der Kult-Fernsehserie „Löwenzahn“ mit Peter Lustig, in dem sich ein kleiner, unscheinbarer Löwenzahn seinen Weg durch den Asphalt kämpft, wird kaum einer noch an der Stärke des Taraxacum officinalis zweifeln können. Diese Eigenschaft, die Löwenzahn zum persönlichen Fluch vieler Gärtner, Grabpfleger und Freunden pflanzenfreier Pflasterflächen macht, hat aber auch seine Vorteile: Löwenzahn ist als Rohstoff fast überall und immer verfügbar.
Besonders in Krisenzeiten wie beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Salatgrundlage oder Ergänzung des Eintopfes nicht verschmäht.
Bald erkannte man auch, dass man aus Löwenzahn ein Lebensmittel herstellen konnte, das für viele Menschen eng verknüpft ist mit Genuss, Wohlfühlen und Lebensqualität: den Kaffee. Löwenzahnkaffee hatte – ebenso wie die anderen Kaffeealternativen aus Getreide, Wegwarte (Zichorienkaffee) oder anderen Pflanzenarten – in den späten 40er und Anfang der 50er Jahre Hochkonjunktur. Schnell hatte das Produkt in der Bevölkerung auch einen eigenen Namen: Muckefuck. Angeblich geht diese Bezeichnung auf die französischen Soldaten zurück, die den Ersatz-Kaffee als „mocca faux“, also „falschen Mokka“ bezeichneten. All diese Ersatzkaffees ähneln dem Sud aufgebrühter Kaffeebohnen in Aussehen (und teilweise auch Geschmack) zwar mehr oder weniger, enthalten aber kein Koffein. Dafür – im Falle des Löwenzahns – viel Calcium, Kalium, Magnesium und Gerbstoffe.
Der Löwenzahn hat viele Namen. Einige, wie der Zusatz „officinalis“ deuten auf seine Verwendung als Arzneipflanze hin. Offizin (von lat. officina = Werkstatt, Arbeitsraum) bezeichnet den Verkaufsraum einer Apotheke und der Zusatz „officinalis“ weist bei Pflanzen darauf hin, dass sie zu Heilzwecken eingesetzt werden. Weniger subtil sind volkstümliche Bezeichnungen des Löwenzahns wie das französische pissenlit (frei übersetzt: ins Bett machen) oder die Bezeichnungen Pissblume, Bettsaicherle, Saichbliamle oder Seicherwurzel. Sie alle spielen auf die harntreibende Wirkung des Löwenzahns an.
Besonders in Krisenzeiten wie beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Salatgrundlage oder Ergänzung des Eintopfes nicht verschmäht.
Bald erkannte man auch, dass man aus Löwenzahn ein Lebensmittel herstellen konnte, das für viele Menschen eng verknüpft ist mit Genuss, Wohlfühlen und Lebensqualität: den Kaffee. Löwenzahnkaffee hatte – ebenso wie die anderen Kaffeealternativen aus Getreide, Wegwarte (Zichorienkaffee) oder anderen Pflanzenarten – in den späten 40er und Anfang der 50er Jahre Hochkonjunktur. Schnell hatte das Produkt in der Bevölkerung auch einen eigenen Namen: Muckefuck. Angeblich geht diese Bezeichnung auf die französischen Soldaten zurück, die den Ersatz-Kaffee als „mocca faux“, also „falschen Mokka“ bezeichneten. All diese Ersatzkaffees ähneln dem Sud aufgebrühter Kaffeebohnen in Aussehen (und teilweise auch Geschmack) zwar mehr oder weniger, enthalten aber kein Koffein. Dafür – im Falle des Löwenzahns – viel Calcium, Kalium, Magnesium und Gerbstoffe.
Der Löwenzahn hat viele Namen. Einige, wie der Zusatz „officinalis“ deuten auf seine Verwendung als Arzneipflanze hin. Offizin (von lat. officina = Werkstatt, Arbeitsraum) bezeichnet den Verkaufsraum einer Apotheke und der Zusatz „officinalis“ weist bei Pflanzen darauf hin, dass sie zu Heilzwecken eingesetzt werden. Weniger subtil sind volkstümliche Bezeichnungen des Löwenzahns wie das französische pissenlit (frei übersetzt: ins Bett machen) oder die Bezeichnungen Pissblume, Bettsaicherle, Saichbliamle oder Seicherwurzel. Sie alle spielen auf die harntreibende Wirkung des Löwenzahns an.