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Wirkstoffe

Quassiabaum
(Quassia amara)

Das Jamaika-Bitterholz ist bei den Völkern im tropischen Regenwald Mittel- und Südamerikas schon lange als Mittel bei Verdauungsbeschwerden und Lebererkrankungen bekannt. Heute wird es eingesetzt bei Leber- und Gallenerkrankungen, Appetitlosigkeit, Magen- und anderen Verdauungsbeschwerden sowie Wurmbefall des Verdauungstrakts.

Weitere Namen vom Quassiabaum

Quassia amara, Brasilianischer Quassiabaum, Bitterquassia, Jamaika-Bitterholz, Fliegenholz

Wichtige Inhaltsstoffe vom Quassiabaum

Quassin, Neoquassin (Quassinoide), β-Carboline, Cathinon-Alkaloide

Aussehen vom Quassiabaum

Quassia amara ist ein Strauch bis kleiner Baum mit gräulichem Holz. Seine Blätter sind groß, spitzoval und ledrig, die Blütenstände rötlich und anfangs kegelförmig. Die Blüten gruppieren sich traubenartig am Astende und öffnen sich mit der Zeit zu feinen fünfblättrigen Kelchen mit langen Staubgefäßen, die sich noch vor dem vollständigen Aufblühen über den Rand der roten Blütenblättern hervorschieben. Aus ihnen entwickeln sich die ein Zentimeter großen, anfangs grünen und später rot-schwarzen Früchte.

Verbreitung vom Quassiabaum

Der Lebensraum von Quassia amara ist der tropische Regenwald. Ursprünglich beheimatet ist der Baum aus der Familie der Bittereschengewächse in Mittel- und Südamerika. Kultiviert wird Quassia amara auch in anderen Bereichen des tropischen Regenwalds.

Heilkraft und Anwendung des Quassiabaumes in der Naturheilkunde

Quassia amara wirkt besonders auf Leber und Galle. Es wird nach dem Ähnlichkeitsprinzip angewendet bei
  • Lebererkrankungen
  • Entzündung der Gallengänge (Cholangitis)
  • Appetitlosigkeit
  • Magenbeschwerden
  • Verdauungsbeschwerden (z.B. nach Magen-Darm-Entzündungen)
  • Wurmbefall des Verdauungstrakts

Interessante Fakten zum Quassiabaum

Quassia amara verdankt seinem Namen den Wirren der europäischen Kolonialpolitik und dem internationalen Sklavenhandel im 17. und 18. Jahrhundert. Graman Kwasimukambe (auch Kwasi, Quasi, Quassi oder Quacy genannt) wurde Ende des 17. Jahrhunderts in Afrika geboren. Er wurde als Sklave nach Südamerika ins damalige Niederländisch-Guayana – heute Surinam an der Nordküste Südamerikas – gebracht.

Quellen sagen, er habe lange auf Zuckerrohrplantagen gearbeitet. Durch seine Kenntnisse in Medizin und Pflanzenkunde emanzipierte sich Graman mit der Zeit vom Rest der Sklaven. Er behandelte sowohl Sklaven wie auch Kolonialisten, allerdings unterstütze er auch die europäischen Siedler in ihren Konflikten mit den indigenen Völkern und den Sklaven. Für diese „Treue zu den Weißen“ verliehen ihm die Besatzer ein Auszeichnung und gaben ihm später die Freiheit. Er erforschte die Heilpflanzen seiner neuen Heimat und wurde zum Erstbeschreiber verschiedener Anwendungen von Pflanzen Südamerikas. Zu diesen zählte auch ein kleiner Baum mit bitterem Holz und roten Blüten. Dieser wurde nach Graman „Quassia“ benannt. Der Zusatz „amara“ bedeutet „bitter“. Graman Kwasi besaß am Ende seines Lebens selbst eine Plantage und hielt sich eigene Sklaven.

Der Nutzen von Quassia amara war in der Kultur der indigenen Völker schon lange von Graman Kwasi bekannt. Später wurde ihm auch vorgeworfen, lediglich die Kenntnisse der Uhreinwohner Südamerikas an die Kolonialmacht weitergegeben und sich darüber profiliert zu haben. Genutzt wurde das Jamaika-Bitterholz als verdauungsfördernde Arznei, bei Beschwerden der Leber und der Galle sowie zum Schutz vor Insekten – darauf verweist auch der Name Fliegenholz. Noch heute wird Quassia als „ökologisches Insektizid“ vermarktet.

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