
Schlangenwurzel

Weitere Namen der Schlangenwurzel
Wichtige Inhaltsstoffe
Aussehen
Verbreitung
Heilkraft und Anwendung der Schlangenwurzel in der Naturheilkunde
- Bluthochdruck
- hoher Blutdruck durch innere Anspannung
- Kopfschmerzen durch innere Anspannung
- Hämorrhoiden
- Angstzustand, innere Anspannung
- Trockenen Schleimhäuten trockene Schleimhaut trockene, z. B. trockene Schleimhaut im Mund n
- Depressionen
- Verdauungsbeschwerden
Interessante Fakten
Extrakte der indischen Schlangenwurzel kamen durch Forschungsreisende im 18. Jahrhundert nach Europa. Die einzelnen Alkaloide wurden jedoch erst im Laufe des 20. Jahrhunderts extrahiert. Besondere Aufmerksamkeit erhielten dabei die beiden Alkaloide Ajmalin (benannt nach dem indischen Arzt Hakim Ajmal Khan, eingesetzt als Medikament bei Herzrhythmusstörungen (Klasse I Antiarrhythmikum)) und Reserpin. Während Ajmalin auch heute noch bei Herz-Rhythmusstörungen eingesetzt werden, die im Reizleitungssystem der Herzvorhöfe oder der Klappenebene entstehen, ist der Einsatz von Reserpin in der Schulmedizin seit Ende des 20. Jahrhunderts zunehmend umstritten.
Nachdem Reserpin in den Anfängen als großer Hoffnungsträger auf dem Gebiet der Schizophrenie Behandlung galt und bald auch als Therapeutikum bei Bluthochdruck eingesetzt wurde, ist es heute von modernen Neuroleptika (Medikamente gegen Psychosen) und Antihypertensiva (Bluthochdruckmedikamente wie ACE-Hemmer, Wassertabletten (Diuretika), beta-Blocker, …)) abgelöst worden. Der Hauptgrund hierfür sind die Nebenwirkungen, die Reserpin ab einer bestimmten Dosis aufweist. Wie bei jedem Medikament wurde dann der Nutzen der Therapie gegen das mögliche Risiko für den Patienten abgewogen und die Bilanz fiel – im Vergleich zu den heute etablierten Blutdruckmedikamenten und Antipsychotika – wenig positiv aus. Dies lag vor allem daran, dass Reserpin sehr stark wirkt – sowohl auf das Blutdrucksystem und das Gehirn (also die erwünschte Wirkung) wie auch auf andere Körpersysteme (das verursacht die Nebenwirkungen). Daher ist das, was in der Medizin als therapeutische Breite bezeichnet wird – also der Bereich, in dem ein Medikament wirkt, ohne Schaden anzurichten – ziemlich schmal. Wegen seines Wirkmechanismus hat Reserpin aber auch bereits in geringen Dosen eine blutdrucksenkende Wirkung. Diese kann vor allem bei hochnormalen Blutdruckwerte als Ergänzung zu Allgemeinmaßnahmen wie Sport, ausgewogene Ernährung und Gewichtsnormalisierung von Nutzen sein.
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