Wirkstoffe
Tigerlilie
Die Tigerlilie imponiert durch ihre orange-roten Blüten mit den dunklen Tupfen, die ihr den Namen geben. Typisches Anwendungsgebiet sind Wechseljahresbeschwerden wie Menstruationsstörungen, Hitzewallungen, Palpitationen, Gereiztheit, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Gebärmuttersenkung und Reizblase.
Weitere Namen der Tigerlilie
Lilium lancifolium, Lilium tigrinum, Türkenturbanlilie
Aussehen der Tigerlilie
Die Tigerlilie entspringt einer um die sechs Zentimeter großen Zwiebel. Der Haupttrieb ist rötlich gestreift und weißlich behaart. Auch die grünen, lanzetten-förmigen Blätter weisen eine weiße Behaarung auf. Die großen, leuchtend orangeroten Blüten verfügen über sechs Kelchblätter und lange helle Staubgefäße mit dunkelbraunem Pollen auf den beweglichen Staubblättern an der Spitze. Ihren Namen verdankt die Tigerlilie den vielen dunklen Punkten auf den orange-roten Blüten. Nach dem Aufblühen beginnen die Blütenblätter sich zur Basis der Blüte einzurollen (dies wird als Türkenbundform – nach dem Aussehen der traditionellen Turbane des osmanischen Reiches – bezeichnet). Im Herbst bildet die Pflanze längliche Fruchtkapseln. Diese sind jedoch unfruchtbar, da sich die Pflanze über klonale Ableger fortpflanzt.
Verbreitung der Tigerlilie
Ursprünglich beheimatet ist die Tigerlilie in China und großen Teilen Japans. Die Zwiebeln bevorzugen lehmige Böden ohne Staunässe.
Heilkraft und Anwendung der Tigerlilie in der Naturheilkunde
Lilium tigrinum wirkt vor allem auf die Organe des kleinen Beckens (Scheide, Gebärmutter, Eierstöcke, Harnblase und Rektum). Ihre Domäne sind besonders mit den Wechseljahren verbundene Beschwerden wie
- Menstruationsstörungen
- Hitzewallungen
- Palpitationen (Herzklopfen)
- Gereiztheit
- Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- Senkung der Gebärmutter oder anderer Organe des kleinen Beckens
- Reizblase
Interessante Fakten zur Tigerlilie
Die Schönheit der Tigerlilie ist vor allem in Asien legendär. Sie hat viele Künstler inspiriert und berührt noch immer viele Menschen. Thomas Bailey Aldrich verfasste ein Gedicht mit dem Titel „Tiger-Lilies“, indem er von der Schönheit und Eleganz der (Tiger-) Lilie spricht: „I like not lady-slippers,/ Nor yet the sweet-pea blossoms,/ Nor yet the flaky roses,/ Red, or white as snow;/ I like the chaliced lilies,/ The heavy Eastern lilies,/ The gorgeous tiger-lilies,/ That in our garden grow.” Er beschreibt in diesem Text, dass weder Frauenschuh, noch die Blüten der Duftwicke oder der Rose mit den wunderschönen Lilienarten (u.a. die Tigerlilie) in seinem Garten mithalten können.
Neben ihrem ansprechenden Erscheinungsbild wird die Tigerlilie in ihren Herkunftsländern schon lange wegen ihrer positiven Wirkung auf die weiblichen Geschlechtsorgane und die Psyche geschätzt. Um die enge Verbindung zwischen Psyche und Fortpflanzungsorganen wussten schon die alten Griechen. Sie begründeten die Bezeichnung „Hysterie“ (u.a. im Corpus Hippocraticum, einer Sammlung medizinischer Texte zwischen 450 v. Chr. und dem 1. Jahrhundert n. Chr.) für einen psychischen Ausnahmezustand, der angeblich nur bei Frauen aufgrund einer Erkrankung der Gebärmutter (altgriechisch hystéra) auftritt. Erst Sigmund Freud revidierte mit seinen „Studien über Hysterie“ 1895 diese vorgefasste Meinung. Er beschrieb Hysterie als eine Art der (inneren) Konfliktbewältigung, die geschlechtsunabhängig auftreten kann. Hier zeigt sich einmal mehr das Stigma, dass Frauen in der Medizin manchmal alleinig wegen ihres Geschlechts verliehen bekamen und immer noch bekommen – denn die „hysterische Patientin“ ist aus dem Ärztejargon noch lange nicht verschwunden.
Neben ihrem ansprechenden Erscheinungsbild wird die Tigerlilie in ihren Herkunftsländern schon lange wegen ihrer positiven Wirkung auf die weiblichen Geschlechtsorgane und die Psyche geschätzt. Um die enge Verbindung zwischen Psyche und Fortpflanzungsorganen wussten schon die alten Griechen. Sie begründeten die Bezeichnung „Hysterie“ (u.a. im Corpus Hippocraticum, einer Sammlung medizinischer Texte zwischen 450 v. Chr. und dem 1. Jahrhundert n. Chr.) für einen psychischen Ausnahmezustand, der angeblich nur bei Frauen aufgrund einer Erkrankung der Gebärmutter (altgriechisch hystéra) auftritt. Erst Sigmund Freud revidierte mit seinen „Studien über Hysterie“ 1895 diese vorgefasste Meinung. Er beschrieb Hysterie als eine Art der (inneren) Konfliktbewältigung, die geschlechtsunabhängig auftreten kann. Hier zeigt sich einmal mehr das Stigma, dass Frauen in der Medizin manchmal alleinig wegen ihres Geschlechts verliehen bekamen und immer noch bekommen – denn die „hysterische Patientin“ ist aus dem Ärztejargon noch lange nicht verschwunden.