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Wirkstoffe

Traubensilberkerze
(Cimicifuga racemosa)

Die Traubensilberkerze ist eine hochaufragende Pflanze mit feinen Blütenrispen. Sie ist eng verknüpft mit dem weiblichen Hormonstoffwechsel und wird daher eingesetzt bei Wechseljahresbeschwerden, Zyklusstörungen (wie Schmerzen oder Stimmungsschwankungen), Wochenbett- oder Klimakteriumsdepression.

Weitere Namen der Traubensilberkerze

Cimicifuga racemosa, Actaea racemosa, Wanzenkraut, Frauenwurzel, black snakeroot (schwarze Schlangenwurzel), Klapperschlangenkraut

Wichtige Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze

Cimicifugin (Harze und Bitterstoffe), Triterpenglykoside (Acetin, Cimicifugosid), ätherische Öle

Aussehen der Traubensilberkerze

Die Traubensilberkerze ist eine hochgewachsene Pflanze mit gruppiert am Stiel wachsenden, gezahnten Laubblättern. Sie bildet längliche rispenartige Blütenstände aus kleinen weißen Blüten, die zu Beginn als kugelige Knospen und später als fein gefiederte Einzelblüten imponieren. Nach dem Abblühen fallen die Blüten ab und es bilden sich ledrige Samenhülsen an deren Stelle.

Verbreitung der Traubensilberkerze

Ursprünglich beheimatet ist die Cimicifuga im Osten der USA. Sie bevorzugt höher gelegene, schattige Standorte und feuchte Böden. Ihre engen Verwandten in Europa sind das ährige Christophskraut (Actaea spicata) sowie das stinkende Wanzenkraut (Cimicifuga europea).

Heilkraft und Anwendung der Traubensilberkerze in der Naturheilkunde

Cimicifuga ist eng mit dem weiblichen Hormonhaushalt assoziiert. Ob die Pflanze Östrogen-ähnliche Stoffe enthält, ist umstritten. Sie entfaltet dennoch ihre Wirkung bei Störungen des weiblichen Hormonhaushalts wie
  • Wechseljahrsbeschwerden (u.a. Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen), auch ausgelöst durch Therapie (z.B. Hormontherapie bei Brustkrebs, Gebärmutterentfernung, etc.)
  • Zyklusstörungen (PMS, schmerzhafte Menorrhoe, etc.)
  • (Zyklusassoziierten) Kopfschmerzen
  • Wochenbettdepression, Klimakteriums Depression

Interessante Fakten zur Traubensilberkerze

Ob Cimicifuga Stoffe enthält, die dem körpereigenen Hormon Östrogen ähneln, war lange Kernpunkt von Diskussionen. Inzwischen (Stand 2021) geht man davon aus, dass Traubensilberkerzenextrakt als SERM wirkt. SERM steht für selektiver Östrogen-Rezeptor-Modulator. Das heißt, dass Cimicifuga nicht wie Östrogen unselektiv an alle Rezeptoren für weibliche Geschlechtshormone in unserem Körper andockt, sondern nur auf bestimmte Rezeptoren und Organe wirkt.

Zudem entfaltet diese Gruppe an Substanzen sowohl stimulierende wie auch hemmende Wirkung auf das weibliche Hormonstoffwechselgefüge, sodass sehr spezifische Wirkspektren entstehen. Cimicifuga wirkt bisherigen Erkenntnissen zufolge vor allem auf das Gehirn, genauer auf den Hypothalamus. Diese Struktur nahe der Schädelbasis ist die Schaltzentrale für alle nicht willentlich steuerbaren (autonomen, vegetativen) Körperfunktionen. Dadurch können vor allem körperliche Symptome wie Schweißausbrüche und Hitzewallungen reduziert werden. Über welche Gehirnareale die positiven Effekte auf die Psyche vermittelt werden, ist noch nicht abschließend geklärt.

Die Cimicifuga hat vielen Namen. Einige beziehen sich auf ihr Aussehen, andere auf ihre Anwendungsgebiete. Die Bezeichnungen Schlangenwurzel und Klapperschlangenkraut weisen einerseits auf den hochaufragenden Wuchs hin, andererseits auf die Samenstände, die im Herbst ein Rasseln bei Bewegung erzeugen können, dass dem einer Klapperschlange ähnelt. Die Namen Frauenwurzel und Wanzenkraut/Cimicifuga („cimex“=Wanze, „fugare“=vertreiben) beziehen sich auf die Anwendung als Phytotherapeutikum sowie den Blattwanzen abschreckenden Geruch.

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