Icon Zitterpappel
Wirkstoffe

Zitterpappel
(Populus tremuloides)

Die amerikanische Zitterpappel imponiert durch ihre leicht beweglichen Blätter, die beim kleinsten Windstoß anfangen zu tanzen. Populus wird angewandt bei Erkrankungen des Magens und Urogenitaltrakts wie gutartiger Vergrößerung der Prostata, Blasenentzündung, Blasenentleerungsstörungen, Reizmagen oder Sodbrennen.

Weitere Namen der Zitterpappel

Populus tremuloides, amerikanische Zitterpappel, amerikanische Espe, Quaking aspen

Wichtige Inhaltsstoffe der Zitterpappel

Salicin (Glykosid), Gerbstoffe

Aussehen der Zitterpappel

Die amerikanische Zitterpappel ist eng verwandt mit der eurasischen Variante (Populus tremula). Die Bezeichnung „tremuloides“ bedeutet „tremula-artig“. Populus tremuloides ist ein Baum, der mehrere duzend Meter hoch werden kann – und das in kürzester Zeit (10-20 Jahre). Der Stamm ist glatt und hell-weißlich. Die buschige Krone bildet sich aus den eiförmigen, leicht spitz zulaufenden, gezackten, hellgrünen Blättern. Im Herbst färben diese sich intensiv goldgelb. Zur Fortpflanzung bildet die amerikanische Zitterpappel buschige Blütenkätzchen von mehreren Zentimetern Länge aus, die nach der Befruchtung zu kleinen Samenkapseln werden.

Verbreitung der Zitterpappel

Populus tremuloides stammt aus Nordamerika und kommt dort vor allem an der Westküste, vom südlichen Alaska über den Westen Kanadas und der USA bis hinunter nach Mexiko sowie im Norden der USA bis zur Ostküste vor. Der Ortsname Aspen in Colorado sowie Washington, Kalifornien, Utah Wyoming, Virigina sowie Maryland deutet auf die Vielzahl an Pappeln in diesen Gebieten hin. Populus tremuloides ist anspruchsarm und gedeiht bei einem sonnigen Standort auf fast allen Bodenarten ohne Probleme.

Heilkraft und Anwendung der Zitterpappel in der Naturheilkunde

Populus tremuloides wirkt vor allem auf Magen und Urogenitaltrakt. Es wird eingesetzt bei
  • Gutartiger Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie, BPH)
  • Blasenentzündung (v.a. bei älteren Menschen)
  • Blasenstörungen nach Operationen bzw. Narkose
  • Verdauungsstörungen wie Dyspepsie (Reizmagen) oder gastroösophagealer Reflux (Sodbrennen)

Interessante Fakten zur Zitterpappel

Der Artname der europäischen und amerikanischen Zitterpappel (Populus tremula bzw. Populus tremuloides) leitet sich von den lateinischen Worten „populus“ für Pappel und „tremulus“ – in konjugierter Form „tremula“ – für zittern, schwanken ab. Den hasenfüßigen Beinamen hat der Baum dabei nicht seinem ängstlichen Gemüt, sondern einer Eigenart seiner Blattstiele zu verdanken. Die Stiele sind vergleichsweise lang und parallel zum Blatt abgeplattet. Dadurch bieten sie eine große Angriffsfläche für den Wind und bewegen sich schon bei kleinsten Luftbewegungen mit. Dieses Phänomen hat sich auch in unseren Sprachgebrauch übertragen: man kann vor Kälte oder Angst „zittern wie Espenlaub“, andererseits ist das Pappelrauschen – also der charakteristische Klang der sich im Wind bewegenden Blätter – für viele ein beruhigendes und wohlklingendes Geräusch. Einige Menschen fühlen sich durch den Anblick und die Melodie der Zitterpappelblätter im Wind auch an das Fließen von Wasser in Bachläufen erinnert.

Alle Pappelarten waren und sind oft gern gesehene Bäume in Wäldern, Windschutzhecken und an Wegrändern. Das hat verschiedene Gründe. Durch ihr schnelles Wachstum eignet sich Pappeln sehr gut, wenn man rasch einen Sicht- oder Windschutz errichten möchte. Durch ihre relative Anspruchslosigkeit an die Bodenbeschaffenheit, können sie an verschiedensten Orten wachsen und gedeihen. Weithin viel geschätzt wird die Pappel auch für ihr Holz. Es hat eine geringe Rohdichte und gehört damit mit Weide und Linde zu den leichten Laubhölzern. Zudem ist es einfach zu be- und verarbeiten und weist eine sehr gleichmäßige Struktur auf.

In der Prä-Kunststoff-Ära spielte das Holz auch im (medizinischen) Prothesenbau eine wichtige Rolle. Heute erstreckt sich sein Anwendungsgebiet von Zahnstochern und Gemüsesteigen über Zündhölzer, Eisstiele und Holzwolle bis hin zu Maltafeln für Künstler. Das wohl berühmteste Beispiel hierfür findet sich heute im Musée du Louvre in Paris: die Mona Lisa von Leonardo da Vinci lächelt seit über 500 Jahren wohlwollend von einer Pappelholzplatte auf das sie betrachtende Publikum herab.

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